Eine spannende Frage will ich meinen. Eigentlich sollte diese Frage einfach zu beantworten sein, so sollte man meinen. Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen in der (römisch-katholischen) Kirche, so stellen sich manche wirklich diese Frage.
Die vielen Kirchenaustritte, die uns gerade in den letzten Jahren beschäftigen, haben mich dazu bewogen, hier einen kleinen Beitrag zu verfassen. Ich beobachte die Entwicklung seit vielen Jahren mehr oder weniger genau. Mir sind da Zwei Gruppen aufgefallen.
Gruppe 1 - Die Sparfüchse, die sich keinen Mehrwert aus der Mitgliedschaft in der Kirche versprechen und hier in erster Linie ans Geld sparen denken. Aber wer versieht die Bestattung, wenn ich einmal tot bin? Sicherlich gibt es auch da Möglichkeiten, aber jemand, der nicht in einer Konfession beheimatet ist, der kann auf einem Friedhof nicht ohne weiteres bestattet werden. Mittlerweile geht das über sogenannte Friedwalde. Wenn das so gewollt ist, dann sei es so.
Gruppe 2 - Die Kritiker der Kirche, die das alles für überholt betrachten, wie vielleicht die Monarchie. Oder die von der Kirche enttäuscht wurden, bei dringenden Seelsorgerischen Problemen. Sind wir mit Jesus Christus unzufrieden oder sogar Gott, weil wir hier „meckern“? Oder sind wir mit den Vertretern der Kirche unzufrieden oder enttäuscht. Prominentes Beispiel hierfür sind die Missbrauchsfälle, die sowohl die evangelische, wie auch die katholische Kirche betreffen. Die Kirche hat hier in vielen Fällen versagt, sich direkt um die Aufarbeitung und Verfolgung der Fälle zu kümmern. Können wir hier Fahrlässigkeit unterstellen? In weiter zurückliegenden Jahren bis hin zum Anfang des 20. Jahrhunderts möglicherweise. In den letzten 40 Jahren, teilweise. Warum? Die Verantwortlichen wussten, was davon abhängt, dass diese Vorkommnisse nicht unter den Teppich gekehrt werden, aber die Angst, was passiert, wenn es tatsächlich ans Licht kommt, war dann doch größer, vor allem das Vertrauen, dass zerstört wird in die Kirche.
Was ist möglich, oder anders gesagt, wie kann ich die Wunden der Gruppe 2 heilen und kann ich das überhaupt? Kommen wir zunächst zum Thema Missbrauch. Missbrauch ist die körperliche oder sexuelle Handlung an Minderjährigen oder Schutzbefohlenen, ohne dass hier das gegenseitige Einverständnis ( im sexualbereich ) vorgelegen hat. Sicherlich wird ein Kind im Alter von 5 - 12 Jahren schwerlich sich bewusst sein, ob das so ok ist, aber das Schamgefühl ist jedenfalls vorhanden und daher ist das eine Verletzung der Seele in jedem Falle. Und die Verletzung der Seele ist sehr gravierend, so gravierend, dass diese Wunden oftmals nie mehr heilen. Daher ist der Missbrauch in keinster Weise zu entschulden.
Aber - und das ist interessant, selbst wenn der oder die Täter ermittelt und verurteilt werden, heilt die Wunde nicht. Diese Wunde kann nur einer heilen, das ist Jesus Christus unser Herr und Gott. Es klingt banal, aber es gibt bestätigte Fälle, wo selbst nach der Verurteilung und der Entschuldigung des Täters beim Opfer, die Seele immer noch geschmerzt hat.
[Update] Einen oder Zwei Sätze habe ich gestern hier noch vergessen, unwissentlich. Diejenigen, die einem Missbrauch erlitten haben, oder auch Menschen kennen, die missbraucht wurden, sollen sich gewiss sein, dass es eine Gerechtigkeit gibt, die immer das richtige Urteil fällen wird, auch wenn die Täter schon verstorben sind oder nicht „fassbar“ sind. Das ist Gott im Himmel. Er kann uns schon jetzt trösten, und uns sagen. „Geliebtes Kind, Dir ist sehr viel Schmerz zugefügt worden, sei Dir aber gewiss, dass keine Tat vergessen bleibt und am Ende gesühnt wird“. Das sollte für alle die Botschaft sein, denen Schmerz und Leid zugefügt wurde, nicht nur durch kirchliche Vertreter.
Gleiches gilt für die Kritiker der Kirche - Hand aufs Herz, sind wir wirklich im Gott unzufrieden, oder eher mit dem Klerus auf Erden? Ich bin mir sicher, dass die Antwort klar ausfallen wird.
Für die Vertreter der Gruppe 1 habe ich auch eine Ansage. Wenn ihr nicht Gott geben wollt, was Gottes ist, dann dient ihr dem Gott Mammon. Ihr jagt immer dem Geld hinterher, Seid Mitglied in Fitnessstudios, führt Kämpfe mit Euren Mitmenschen aus, habt Angst vor ehrenamtlichem Engagement in der Kirche, seid aber im Verein organisiert… und vieles mehr. Dann bleibt halt einmal in der Woche am Sonntag, keine Zeit mehr für Gott - Jesus Christus.
Fühlt ihr Euch dabei wohl? Seid ihr glücklich. Und mit dem Glücklich sein meine ich, ist Euer Herz glücklich, oder habt ihr immer mal wieder ein Grummeln oder Unwohlsein. Wenn ja, dann ist es Euer Herz, dass sich gerne Jesus Christus öffnen würde, ihr es aber verbietet.
Viele Gründe, die ich heute angegeben habe, einmal darüber nachzudenken, ob wir Jesus Christus wirklich vernachlässigen, oder sogar verleugnen sollten? Menschen sind es, die uns hier enttäuschen. Jesus Christus enttäuscht uns niemals. Er ist mit uns, alle Tage bis an der Welt Ende. Das hat er vor der Himmelfahrt seinen Jüngern versprochen und dieses Versprechen gilt auch für uns.
So wünsche ich Euch den Glauben an Jesus Christus, in dem ihr Euer Herz öffnet für ihn, damit er immer bei Euch sein kann. Amen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen