Auf einmal tritt Jesus etwas zur Seite und seine Erscheinung ändert sich. Sein Gewand, sein ganzes Wesen ist in einem solch hellem Licht verwandelt, dass die Jünger ihre Hände vor die Augen zum Schutz heben müssen. So zeigt es hier auch das Bild. Begleitet wird diese Szene von der Anwesenheit von Elija und Mose, die zur rechten und linken Jesus stehen und mit ihm reden. Was für eine Stimmung war es, als dann noch eine Stimme aus dem Himmel sprach "Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören". Diese Szene möchte ich nun aufgreifen. Zum zweiten Mal hören wir Gottes Stimme, die spricht, vom geliebten Sohn. Zuerst bei der Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer - wo Gottes Stimme vom geliebten Sohn spricht, an dem er wohlgefallen, also die erstmalige Bezeugung der Gottssohnschaft, hat, und nun hier die Ermahnung der Jünger, dass sie auf die Worte Jesu hören sollen, sozusagen die erneute Bestätigung der Gottessohnschaft und Lehrerlaubnis.
Die Jünger mögen hier sicherlich vor dem Ereignis an Jesus Herkunft geglaubt haben und durch die Wunder gestärkt gewesen sein, aber die Verwandlung/Verklärung von Jesus an diesem Tag hat ihn ihnen wohl alle Zweifel, die bis dahin noch schlummerten, genommen. Dennoch wird das kommende Ereignis, des Leidensweges Jesus und die Kreuzigung und der Tod dann nochmals eine starke Prüfung für die Jünger werden. Ich glaube, heute gibt es keine Prüfung, die man sich vorstellen könnte, wie die Jünger hier ereilt hat. Vor allem mit dem Wissensschatz und der Ausbildung zu dieser Zeit. Heute haben wir dank Bücher, Internet, einen schier unermesslichen Wissensreichtum zur Verfügung und können das alles nachlesen und sind durch Wissenschaft und Lehre gebildet und gegenüber dem spirituellen, als dem geistlichen Glaubensweg oftmals voreingenommen.
Für uns wäre so etwas sicherlich im ersten Moment nichts, das uns vom Hocker reißen tut, es ist ja durch die vielen "Zaubertricks" der modernen Zeit so schnell zu erklären, so dass man an das offensichtliche schwerlich denken mag. Aber dennoch sind die "wahren" Gläubigen, also diejenigen - die ihr Herz noch nicht verschlossen haben und damit Jesus ausgesperrt haben - immer noch in der Lage, hier das wunderbare zu sehen und anzunehmen. Und wenn wir uns in diesem Evangeliums Text die Stelle mit dem unglaublichen Licht der Wesensgestalt betrachten, dann wissen wir, dass die Jünger hier das offenbarte Göttliche erblicken durften. Es war so gewaltig, dass sie ihre Augen verhüllen mussten, um nicht geblendet zu werden.
Gott anzusehen in dieser Welt würde uns blind machen. Deshalb können wir ihn erst im Paradiese schauen, also wenn wir nicht mehr hier auf dieser Erde sind. Es war hier etwas ganz besonderes, dass den drei Jüngern zu Teil geworden ist. Aber und das erzählt uns das Evangelium auch, sie durften zu niemand ein Wort sagen, so gab es Jesus ihnen ein. Auch das ist spannend. Da hab ich so was unglaubliches gesehen und darf niemand davon erzählen, warum? Nun auch das verrät uns das Evangelium. Erst nach dem Jesus von den Toten auferstanden war, durften sie davon erzählen. Wir sehen hier Gottes Sohn in seiner Macht und Pracht, aber erst durch den Beweis, dass er tatsächlich von den Toten auferstehen würde, sollte dann den Zusammenhang seiner Göttlichkeit für alle begreiflich machen und das Verständnis der Prophezeihung durch die Proheten des Alten Testaments klar werden lassen.
Und so wie Gott, seinen einzigen Sohn in die Welt gebracht hat, ihn opferte für die Vergebung der Sünden, so müssen wir diesem Opfer gedenken und unsere Gedanken und Taten täglich prüfen, welche Konsequenzen der Ungehorsam gegen Gott haben kann. Unsere Sünden hat Jesus bei seinem Kreuzestod für uns alle auf sich geladen, und jede Verfehlung, die wir heute, morgen, wie auch immer begehen, schmerzt noch immer Jesus, der am Kreuze hängt, denn er erträgt sie noch immer.
Aber das ist nun zu früh, wie ich meine, denken wir beim Evangelium daran, aufmerksam zu zuhören, und uns auf unsere Begegnung mit Jesus Christus vorzubereiten. Amen
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