Am Abend des ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden
bei verschlossenen Türen beisammen waren,
kam Jesus,
trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch
Nach diesen Worten
zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat,
so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte,
hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! (Joh. 20,19-23)
Die Worte des Evangeliums beginnen hier unmittelbar nach der Auferstehung von Jesus, wo er sich seinen Jüngern gezeigt hat, und die Male seiner Kreuzigung. Schon da hauchte er ihnen den Heiligen Geist ein, jedoch der Geist sollte erst später richtig zu wirken beginnen.
Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war,
waren alle zusammen am selben Ort
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt,
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer,
die sich verteilten;
auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder
Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt
und begannen, in anderen Sprachen zu reden,
wie es der Geist ihnen eingab.
Sie waren fassungslos vor Staunen
und sagten:
Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden
wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden (Apg. 2,1-4,7,11)
Und am Pfingsttag dann, kam der Heilige Geist auf die Jünger herab und sie verkündeten die frohe Botschaft Jesus Christus in ihrer Muttersprache, aber jeder der in Jerusalem anwesenden Menschen, konnte dies in der eigenen Sprache verstehen, so als ob die Jünger in ihrer Sprache redeten.
Wie können wir uns das in unsere heutige Zeit transformiert vorstellen.
Da redet ein Mann (beispielsweise bei der UN in seiner Muttersprache Isländisch) vor vielen Delegierten und Botschaftern, die vielleicht Englisch oder Französisch verstehen und diese Menschen verstehen dank eines Universalübersetzers im Ohr (heute noch ein Dolmetscher) in der jeweiligen Landessprache. Aber nun kommt hier das knifflige. Heute hören wir den Mann in seiner Sprache reden und nur durch den Dolmetscher (Frau/Mann) verstehen wir, was er sagt. Damals redete der Jünger in Galiläisch und der "angesprochene" hörte nur seine Muttersprache, nicht aber das eigentliche.
Hier sehen wir ganz deutlich, mit welcher Macht und Kraft Gott wirkt. Und es ist garantiert nicht unmöglich, wenn wir uns das glaubhaft vorstellen können. Glaubhaft - Glauben? Ja Gott schenkt uns den Glauben, den wir entdecken und leben sollen. Und nicht nur an Pfingsten dürfen wir auf die Eingebung des Heiligen Geistes - also Gottes Eingebung hoffen, damit wir auf dem Weg des rechten Glaubens entlang wandern, ohne uns von den Verlockungen und Ablenkungen der heutigen Zeit beindrucken zu lassen. Das sind falsche Signale. Was Jesus seinen Jüngern und uns hinterlassen hat an Worten und Zeichen, darauf gilt es zu schauen.
Ich wünsche allen ein gesegnetes Pfingstfest, lassen wir es zu dass der Heilige Geist auf uns nieder kommt und die Schleier vor unseren Augen entfernt. Amen.
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