Donnerstag, 2. November 2023

Allerheiligen und Allerseelen

 


Gestern war Allerheiligen, wo aller Heiligen gedacht wird. Aber auch unseren lieben Verstorbenen, die wir dann auf den Friedhöfen besuchen, um auf den Gräbern ein Licht aufzustellen.

Der Pfarrer - oder Diakon, Gemeindereferent, Wortgottesdienstleiter - besucht den Friedhof, hält mit den Angehörigen eine Andacht und segnet dann zunächst den gesamten Friedhof, bevor er dann die Einzelgrabsegnung vornimmt. Die Angehörigen stellen sich dazu zu der Grabstätte, wo Familie, Freunde oder Bekannte ihre letzte Ruhestätte erhalten haben. Entweder erzählen die Angehörigen etwas über den/die Verstorbenen, oder aber es wird nachgefragt.

Oftmals werden Gräber nicht gesegnet, weil niemand dort steht. Das ist zum einen geschuldet, das niemand mehr da ist, um sich daran "zu Erinnern" - was Krankheit, Tod oder Wegzug der Angehörigen und Freunde zur Ursache hat - Dennoch ist es wichtig, wenn sich noch jemand erinnert und die Ruhestätte ihren Segen erhält. Das ist im katholischen Glauben doch tief verankert. Gerade in ländlichen Gemeinden wird das noch gepflegt, aber auch da beobachte ich den Trend, dass es immer weniger wird. 
Als Jugendlicher bin ich an Allerheiligen selbstredend als Messdiener mit dem Pfarrer auf den Friedhof gegangen und die Schar der Menschen war mit 40 - 60 Personen schon enorm. 2 oder sogar 3 Stunden waren da keine Seltenheit, die das ganze in Anspruch nahm. Heute sind es gerade mal 10 -15 Personen in meiner alten Gemeinde und 6 Personen am gestrigen Tag in meiner Wohngemeinde und 45 Minuten Dauer (Andacht und Gräbersegnung).

Ich werde nicht versuchen, die genauen Gründe zu erforschen oder zu mutmaßen, aber es macht mich eben nachdenklich, dass hier nicht mehr die Zeit gefunden wird, auf den Friedhof zu gehen und meinen verstorbenen Angehörigen oder Freunden die Wertschätzung zu Teil werden zu lassen, die sie sich egal wie, verdient haben. Den Urteilen über das Gute oder Schlechte wird am Ende eh unser Herr und Gott Jesus Christus.

Es heißt ja auch in der Segensformel "Wir danken Dir für die Liebe und die guten Taten, die sie in ihrem Leben getan haben. Wir bitten Dich um Vergebung für das, was sie in ihrem gegen Dich und andere gefehlt haben. Schenke ihnen Deinen Segen"

Ich finde, es ist wichtig hier auch "und andere" mit zu betonen. Damit auch die zur Ruhe kommen können, die zu Lebzeiten vielleicht gekränkt wurden.  Und da sollte es dann auch uns leichter fallen, etwaige Kränkungen dann wie die Toten, ruhen zu lassen. 

Heute nun gedenken wir im Gottesdienst aller Seelen und beten hier in besonderer Weise für unsere Verstorbenen. Wer die Möglichkeit hat, in einen Gottesdienst oder Andacht zu gehen, dem empfehle ich, darüber nachzudenken und den Weg dahin zu gehen. Es kann auch hier eine Annäherung zu Gott und/oder zu den verstorbenen Angehörigen sein. 

 Zum Abschluß noch ein immer wieder treffende Redewendung:

Gott ist gut zu jeder Zeit. Zu jeder Zeit,  ist Gott gut!

Amen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Papst Franziskus ist tot!

  Eine kurze, aber traurige Nachricht. Heute um 07:35 ist Papst Franziskus im Vatikan verstorben.  Er hat die Osterfeierlichkeiten noch in e...