Samstag, 11. November 2023

St. Martinstag 2023


 


Heute am St. Martinstag - als dem 11.11. - wo es nicht um den Beginn der Karnevalszeit geht oder um das Martinsganzessen, da möchte ich mal etwas anders beginnen.


Ja da gehen wir das Jahr über auf dem Glaubensweg entlang, und entdecken immer wieder interessante Dinge rechts und links unseres Weges, auf dem uns Jesus Christus nahezu unsichtbar, aber dennoch präsent begleitet.





Gerade erst war Allerheiligen und Allerseelen, bei dem wir uns an unsere Verstorbenen in besonderer Weise erinnern dürfen. Man nimmt das fast nicht mehr so wahr, wie es vielleicht früher einmal angesiedelt war im persönlichen Sozialraum. Nun lassen wir aber mal Allerheiligen zurück am Wegesrand und widmen wir uns dem gerade - sagen wir mal links aufgetauchten - neuen Ereignis "St. Martinstag" zu. Der römische Soldat Martin, der um 334 n. Chr. vor Amiens (Stadt in Frankreich) abends einen unbekleideten Bettler am Straßenrand fand. Es war wohl kalt und Martin durchschnitt seinen Umhang, den er als Mitglied der römischen Reiterei hatte, und gab die eine Hälfte dem Bettler.
Er fragte nicht, "was machst Du hier?" oder "Scher dich weg?". Nein selbstverständlich half er dem Bettler, dass dieser nicht frieren werde. In der Nacht, als Martin schlief, erschien ihm im Traum kein geringerer als "Jesus Christus", der mit der Hälfte des Umgangs begleitet war. Der Bettler, dem Martin geholfen hatte, war also "Jesus Christus" gewesen? Wir kommen dazu.





Warum erscheint Jesus im Traum gerade Martin? Es hat mit der Aussage von Jesus zu tun "Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan" aus dem Matthäus Evangelium (Mt. 25,35.40). Es wird hier deutlich, dass Jesus hier nicht der Bettler war, sondern im Traum erinnert er Martin an die Worte im Evangelium und die Erfüllung der Worte aus dem Evangelium.
Jetzt wir die Frage auf der Zunge liegen, erscheint auch mir Jesus, wenn ich einem Bettler oder Bedürftigen wie es heute richtig heißt, meine Kleidung schenke? Ich denke unser Herz, das wir wie Jesus geöffnet haben, um Platz für Jesus zu schaffen, spürt dies als erstes und wir brauchen hier nicht die Erscheinung von Jesus im Traum. Aber warum Martin? Nun dazu muss man die Geschichte von Martin kennen, der als Taufbewerber zunächst in die römische Armee eintrat, um seinen Dienst zu leisten. Nach seinem Armeedienst ging er zum Lernen zu Bischof Hilarius von Poitiers, nachdem er von diesem getauft wurde. Seine Berufung als Jünger Jesus - also jemand, der das Kreuz auf sich nimmt - zieht sich dann durch das ganze Leben, er wir zum Bischof geweiht und stirbt schließlich am 8.11.397, Zu Grabe getragen wird er mit einer Lichterprozession dann am 11.11.397 in Tours.





Somit haben wir schon 2 Ecksteine des St. Martinus Tages kennengelernt. 11.11. Grablege und Lichterprozession als Herkunft des Laternenumzuges alljährlich.
Martin hat sich zeit seines Lebens um die Bedürftigen gekümmert, und auch den Protest gegen den Kaiser nicht gescheut.
Eine letzte Frage zur Berufung. Warum fühlen sich nur wenige berufen? Oder kann ich auch Berufen werden? Die Antwort ist einfach, sie wird von unserem Herzen gegeben. Wenn wir uns berufen fühlen, und zwar nicht durch unser Gefühl aus dem Gehirn, sondern aus dem Herzen, wenn es also brennt, aber nicht weh tut, dann ist es der Ruf, den wir von Jesus wahrnehmen. Dann sollten wir antworten. "Herr sprich, Dein Diener/Deine Dienerin hört" Und wir müssen ihm blind vertrauen, das ist etwas, was wir leider nur wenigen Menschen wirklich tun können.





Nun haben wir das Ereignis "St. Martinstag" auf unserem Glaubensweg neu entdeckt, bleiben wir noch ein wenig stehen, um dann weiterzugehen zu unserem nächsten Ereignis, dass uns am Wegesrand erwartet. Vielleicht ist es ja ein Bedürftiger, der unsere Hilfe benötigt, oder aber ein neuer Freund, der sich zu uns gesellt. Auf jeden Fall gehen wir nie allein. Jesus Christus ist immer bei uns. Amen


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