Sonntag, 7. April 2024

Sehen oder Glauben?

 


Sehen oder Glauben? Das ist das heutige Thema. 

Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe
und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel
und meine Hand nicht in seine Seite lege,
glaube ich nicht. (Joh. 20,25)


Wer kennt die Bibelstelle nicht, wo Thomas einer der Apostel nach den Berichten der anderen Jünger nicht glaubt, das Jesus diesen bei einer Versammlung - wo er nicht zugegen war - erschienen ist. Hier steige ich einmal ein. Thomas war hier immer wieder "vorsichtig" was Ereignisse anbelangt, die irgendwo geschehen waren, wo er nicht war.  Aber als Jünger Jesus, hat er hier einmal mehr gezeigt, was in uns Menschen verborgen ist. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Wir müssen wissenschaftlich ergründen, ob ein Ereignis tatsächlich so stattgefunden hat. Klar bei einem Unfall, bei einer Störung in einem Computersystem, oder einer Straftat, da müssen wir mit einem gesunden Mißtrauen an die Sache herantreten.  Jedoch bei der Auferstehung von Jesus - die ja von Maria Magdalena, Petrus und den anderen Jüngern bezeugt wurde - sollte das doch anders sein. Thomas war bei Jesus, er hat die Bergpredigt gehört, er wurde von Jesus ausgebildet, er war beim letzten Abendmahl dabei und hörte auch dort die Worte von Jesus, ja selbst die Wunder, die Jesus gewirkt hatte, da war Thomas dabei und nun diese Aussage!

Dann sagte er zu Thomas:
Streck deinen Finger hierher aus
und sieh meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite
und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28Thomas antwortete und sagte zu ihm:
Mein Herr und mein Gott!
29Jesus sagte zu ihm:
Weil du mich gesehen hast, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glaube (Joh. 20,27-29)

Die nun vorliegende Passage, die Acht Tage nach dem letzten Treffen sich ereignete, zeigt hier wieder. Erst als Thomas die Wundmahle fühlen konnte, konnte er glauben.  War Jesus hier traurig oder verärgert, das hier einer seiner Jünger nicht durch Zeitzeugen berichtet, das glaubte, sondern erst durch das sehen und fühlen? Nein er war es nicht, weil er ja Thomas genau kannte.  Und nicht nur ihn, sondern auch die vielen anderen Menschen, die selbst heute noch ungläubig sind. Ungläubig in dessen, dass sie nicht zu 100% wissen, zu welcher Zeit und an welchem Ort genau, die Ereignisse der Bibel sich ereignet haben.  Warum sonst, gibt es so viele "wissenschaftliche" Nachforschungen, um das Grab Jesu Christi zu finden, den genauen Ort von Golgota oder den Ort der Geburt in Bethlehem.... Oder die Arche von Noah, Babel, etc.  Für meinen Glaubensweg ist dies schon allein auf die Bibel allein gestützt und dass ich durch den Glauben Hilfe in meinem täglichen Leben erhalte. 

Im Vater Unser, das von Gott durch Jesus Christus uns Menschen als Gebet hinterlassen wurde, sind alle wichtigen Aspekte des Zusammenlebens mit Gott enthalten. 

"Vater unser im Himmel", oder in einer besseren Fassung "Vater unser, der Du bist im Himmel"
Also unser aller Vater im Himmel. "Geheiligt werde Dein Name"  - Ehre sei ihm, Hochgelobt sei sein Name (Ich bin der ich bin, oder JHWH - JaHWeh - nicht aber Jehowa).
"Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden"  Er ist der Herr im Himmel und auf Erden, als Schöpfer. "Unser täglich Brot gib uns heute" - Wir bitten darum, das er uns Nahrung gebe - geht hier auch auf Exodus zurück, wo die Israeliten Gott um Essen baten.....
"Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" - Immer wieder ein Stein des Anstoßes wert, ob es nun Schuld, Schulden, Sünden.... heißen soll.  Wir haben als Menschen immer eine Schuld gegenüber Gott oder unseren Mitmenschen. Und wenn wir ihn darum bitten, uns unsere Verfehlungen oder Schuld zu vergeben, dann müssen wir im Gegenzug auch bereit sein, den Menschen zu vergeben, die uns gegenüber schuldig geworden sind.  Hier ist auch ein wenig die Nächstenliebe enthalten, ohne die das nicht funktioniert.
"Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von allem Bösen/Übel" Darüber bin ich auch immer wieder am grübeln. Gott der uns versucht!? Er wohl nicht, aber das er uns davor bewahrt, dass wir vom Satan in Versuchung geführt werden und wir damit Böses tun. Wir bitten hier eigentlich darum, dass Gott uns vor der Versuchung durch Satan schützt und uns aus schlimmen Lebenslagen herausholt. 

So lässt sich "das" Gebet entschlüsseln. Hier glauben wir daran, was wir beten, ohne dass wir es hinterfragen, denn es kommt ja direkt von Gott. Warum aber müssen wir andere Ereignisse oder Zeiten dann hinterfragen, bzw. wissenschaftlich untersuchen? Weil wir eine aufgeklärte Gesellschaft sind, die durch Wissen sich in den letzten 2000 Jahren enorm weiter entwickelt hat und dadurch in die Ecke gedrängt wurde, in der es einzig und allein um Beweise geht. Ich sag es nochmals. Was wir entdecken und meinen als gute Erfindung darstellen zu wollen, dass muss zunächst untersucht und begutachtet werden, bevor man es "glauben" kann.  Anders sieht es aber aus, wenn ich Ereignisse der Bibel (Altes Testament oder Neues Testament) betrachte. Diese Ereignisse sind durch Zeugenberichte, sowie Gottes direktes Wort an die Menschen durch Propheten bezeugt. Es gab da keinen Zweifel an der Echtheit, zumindest nicht in den letzten 2500 Jahren.  Auch die Entgleisung des Klerus in der katholischen Kirche (ab ca. 400 nChr.), aber auch der evangelischen Kirche in der Neuzeit haben für das Mißtrauen der Menschen in die Kirche geführt. Wenngleich Kirche (=Glaubensversammlung) auf Jesus Christus zurück geht und dessen Botschaft eindeutig ist. 

Wir müssen abschließend wieder den Mut fassen, das zu glauben, was in der Bibel von Gott den Zeitzeugen übermittelt, bzw. von diesen selbst erfahren wurde.  Versuchen wir eine innere Beziehung zu Jesus Christus über unser Herz aufzubauen, dann hören wir vielleicht wieder den richtigen Kanal und glauben, ohne zu sehen.
Amen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Papst Franziskus ist tot!

  Eine kurze, aber traurige Nachricht. Heute um 07:35 ist Papst Franziskus im Vatikan verstorben.  Er hat die Osterfeierlichkeiten noch in e...